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franzi posted an update
Topic: Larpbook and Motivation
Hello, folks!
I’ve just got a bit of time on my hands and thought I’d use it for a post.
When Joschi came up with the idea for the larpbook, I was particularly excited about the activist possibility. That sounds rather pompous, but for me personally, even small actions make the world a better place.
And I honestly found it very difficult to leave fb and insta, mainly because of the networking in the hobby that has grown over the years.
But on the other hand, I just didn’t want to give my “silent approval” to Meta’s new policy.
So what I’m hoping for from the platform: on the one hand, a cool (easy to use) platform full of beautiful people in all their facets and with the necessary safe space for marginalised groups.
And on the other hand, I would celebrate it so hard if we could become an international platform with the Larpbook – in other words, if we could be a harbour for our fantastic hobby well beyond the German borders – including a broad network of events, traders and artists.
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vincent, helena_vr and 26 others-
Hätte ich nicht besser schreiben können. Deshalb schließe ich mich dem an. 🫰🏼
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We cant say we are antifacists and keep using facist platforms. We moved form facebook and erased our orga accounts. <3
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Obwohl ich deine Motivation absolut nachvollziehen kann und ich dieses Projekt großartig finde, möchte ich ein Plädoyer für das Bleiben auf Mainstream Plattformen halten.
Es ist verständlich, soziale Netzwerke aus Protest zu verlassen, wenn ihre Betreiber fragwürdige politische Positionen vertreten oder extremen Strömungen eine Bühne bieten. Doch genau dieses Verlassen spielt denjenigen in die Karten, die eine radikale Agenda vorantreiben – denn jede kritische Stimme, die verstummt, hinterlässt ein Vakuum, das von extremistischen Positionen gefüllt wird.
Soziale Netzwerke sind zentrale Orte des öffentlichen Diskurses. Wenn progressive, demokratische und aufklärerische Stimmen diese Räume aufgeben, überlassen sie sie genau den Kräften, die sie eigentlich bekämpfen wollen. Gerade weil diese Plattformen Reichweite haben, ist es wichtig, ihnen nicht kampflos das Feld zu überlassen.
Das bedeutet nicht, Missstände zu ignorieren oder fragwürdige Plattformen kritiklos zu nutzen. Vielmehr geht es darum, diese Räume bewusst mit Gegenrede, Fakten und demokratischen Werten zu füllen. Wer bleibt, kann aufklären, vernetzen und alternative Perspektiven sichtbar machen – und damit genau das verhindern, was Extremisten sich wünschen: eine Echokammer ohne Widerspruch.
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@therealmauro ich bin da bis zu einem gewissen Grad bei dir. Aber eben nur bis zu einem gewissen Grad, ich mag auch erklären, wieso meine Entscheidung da zum Verlassen der Meta-Produkte geführt hat:
1. Ich bin das Produkt. Mit mir wird Geld verdient- es wird immer diffuser, was mit meinen Daten geschieht. Mir wird- offensichtlich und subtil- Meinung, Werbung, Verhalten untergeschoben- teilweise von bots. Bei anderen unethischen Konzernen agiere ich auch mit Boykott. Zustimmung geben mag ich Fake-News und Diskriminierung nicht.
2. Beruflich stehe ich politisch an der bildungspolitischen Front. Weder habe ich (oft/als tägliche Aktion) Lust, noch Kraft, in meiner Freizeit die gleichen verständnisvollen Aufklärungsgespräche anzubieten wie beruflich. Alles andere (außer wertschätzende Begleitung mit sanfter Führung zu Fakten) ändert Menschen nach meiner Erfahrung nur sehr selten. Direkte Konfrontation im „anonymen“ Internet hat zumindest bei meinen Versuchen noch nicht nachhaltig was gebracht.
3. Mein Konsum bei Social Media beschränkt sich auf meinen persönlichen Nutzen. Ich habe nicht die Ressourcen, ständig dort Social warrior zu sein. Und wenn ich wirklich zu dem Ergebnis käme, dass dort mein Aktivismus mehr bewirkt als z.b. bei meiner parteipolitischen Arbeit, auf Demos oder ähnlichen, würde ich nicht mit meinem Larp-Account agieren. Wenn du da anders unterwegs bist, gilt das für dich natürlich nicht- aber ich hab bis auf ein paar sehr (!) frustrierende Versuche zur Aufklärung nicht mehr viel dort unternommen und am Ende halt nur noch in meiner bubble existiert (wurde aber dennoch mit Werbung zugemüllt und war den Algorithmen unterworfen).
4. Menschen mit „nicht-normativen“ Merkmalen verlassen diese Plattformen- aus Angst, aus Resignation, aufgrund von Hass und Hetze. Ich möchte aber mit diesen Menschen zusammen sein und mich solidarisch zeigen. Keine Ahnung, ob das Larpbook das ewig bieten kann (immerhin stehen wir erst am Anfang und arbeiten hinter den Kulissen ja ehrenamtlich)- aber es ist ein Versuch.
Kurzum: Ich verstehe deinen validen Punkt, wenn man Meta-Produkte nutzt, um die dort herrschende Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen. Für mich erschien mir das stark wie ein Kampf gegen Windmühlen… Aber ich kann dennoch verstehen, was du meinst und wünsche mir (und dir), dass dein Engagement auf den Meta-Plattformen (auch) hilft, dem rechten Mist zu entgegnen 💚3 -
@therealmauro Kann deine Argumentation nachvollziehen. Aber ich möchte dir schon beim ersten Punkt widersprechen. Deine Annahme “Soziale Netzwerke sind zentrale Orte des öffentlichen Diskurses” ist in meinen Augen nämlich Falsch. Das wäre nur der Fall, wenn diese Netzwerke nicht systematisch bestimmte Meinungen, Menschen und Sachlagen ausschließen würden.
Durch das immer größere differenzierte Angebot an Plattformen wird sich der Eindruck die großen Plattformen seien eben jene Orte aber auch zerschlagen. Leider haben wir (als Gesellschaft) die Chance verpasst einen solchen Ort online zu schaffen.
Vielen Dank trotzdem für diesen Beitrag der mich noch einmal innehalten ließ und Möglichkeit bot meine Sichtweise zu reflektieren.
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@therealmauro Ich habe die Debatte seit einigen Jahren mit Twitter geführt. Und muss widersprechen.
Facebook und Meta sind noch deutlich weniger problematisch als Twitter, aber wir haben ähnliche Probleme.
1. Wer verdient an der Plattform? Aktuell vor allem Tech-Milliardäre die so wenig wie möglich Steuern bezahlen, Gewerkschaften und Angestelltenrechte ablehnen oder aktiv bekämpfen und fast alle antidemokratische, antifeministische, rassististische, misogyne Ansichten vertreten. Und das tun sie vor allem mit meinen Daten die sie weiterverkaufen.
2. Wer kontrolliert die Plattform? Siehe oben. Die Inhaber kontrollieren den Algorithmus und Reichweite und auch META geht hier keinen ausgewogenen Weg. Ich habe in den letzten Monaten einen HAUFEN FDP, AFD und CDU Werbung auf Insta und FB erhalten, die ich alle ausgeblendet, weggeklickt und geblockt habe. Das hat aber nichts geändert, ich habe sie weiter erhalten. Einerseits weil das bezahlte Werbung war und weil der Algorithmus – wie auch die Plattformbetreiber selber sagen – mir absichtlich Dinge zeigt, die ich offensichtlich scheiße finde. Und ich mich drüber aufrege und was in die Kommentare schreibe es meinen Freund:innen teile und mich mit ihnen drüber aufrege. Gleichzeitig wurden User denen ich bewusst folge, mir kaum noch angezeigt obwohl mich ihre journalistischen, politischen und wissenschaftliche Inhalte SEHR interessieren. Einige haben einen Shadowban erhalten, andere wurden geblockt. Einsprüche hiergegen sind schwierig, die Service- und Beschwerdefunktionen sind mangelhaft und seit Jahren trotz diversen Prozessen und Klagen nicht geändert. Wieso auch? Außer einem Full-Ban kann die EU oder Deutschland wenig gegen einen US-Tech Konzern tun.
Und da sind wir noch nicht bei Twitter wo der faschistische und rechtsextreme Inhaber, absichtlich die Reichweite von rechtsextremen erhöht, Blocks aufhebt und demokratische Journalist:innen, Politiker:innen und Wissenschaftler:innen einschränkt, bedroht, doxxt.
3. Wie aktivistisch kann ich in diesen Umgebungen sein? Immer weniger. Meine Reichweite wird immer weniger sein, als die von Werbekunden oder politisch genehmen Akteuren – again, wir sind noch nichtmal bei Twitter, wo das Botproblem völlig überhand genommen hat und der Inhaber willkürlich löschen lässt. Ich muss dort ein vielfaches an Zeit und Energie investieren um politische Mitstreiter:innen zu erreichen, mich zu vernetzen und ich bin immer in Gefahr, das meine Gruppe, Profil mit x Personen gelöscht oder blockiert wird.
4. Wie unangenehm, gefährlich ist die Plattform für benachteiligte Gruppen und Minderheiten? Ich werde als ablebodied, weißer, deutscher, Cis-Mann wahrgenommen und erfahre erstmal keinen Hass solange ich mich nicht als links, queer, grün oute oder meinen Nachnamen sage. Dieses Privileg haben aber eine Menge Menschen nicht. Wenn ich diese Menschen durch meine Anwesenheit nötige, dort zu sein, “weil da sind halt alle” dann sehen diese Menschen für jeden Post der aktivistisch ist, auch vier Posts mit Werbung von Konzernen die sie maximal als Kunden wollen, aber bloss nicht als Angestellte wollen und Posts von Menschen die sie ablehnen, hassen oder vernichten wollen.
Vor allem aber müssen Menschen die nicht weiß/ablebodied/männlich/hetero sind, sich dort entweder tarnen und unsichtbar bleiben oder erfahren Hass und Gewalt. Wenn ich solidarisch mit diesen Menschen sein will, zwinge ich sie nicht dazu.
5. Wer hat Zugriff auf die Daten? Bisher war META “nur” ein scheiß-kapitalistischer, wirtschaftslibertärer Scheißladen in den USA mit einem Boss der etwas icky war. Jetzt ist es ein US-Unternehmen was Trump offen unterstützt und bei der ersten Gelegenheit alles an Support für Minderheiten unter den Bus geworfen hat und wo ich nicht weiß ob dieser Konzern in einem Land was gerade NATO/EU Länder bedroht, Menschen in Lager steckt, Russland freie Bahn für einen Angriffskrieg in Europa gibt und deren politische Führung Rechtsextremist:innen, Faschist:innen, Christliche Fanatiker:innen und/oder Verrückt sind.
6. Wie wird dort mit Fakenews, Propaganda umgegangen? Egal wieviel Zeit wir in Faktencheck und Korrekturen von Lügen, Desinformation und Propaganda stecken können wir nicht mit staatlichen Akteuren mithalten, wenn die Plattformen nicht aktiv dagegen vorgehen. Das hat Meta jetzt für die USA eingestellt und auch wenn sie es in der EU noch machen müssen, gibt es hier gewaltige Anstiege seit der US-Wahl. Wir können selbst als organisierte Akteur:innen hier gegenhalten. Auf einer EU-Recht konformen Plattformen wird das anders sein, aber bei META sehe ich das völlig chancenlos solange die Plattformbetreiber sich nicht engagieren.
Solange wir nicht sicherstellen können, dass META sich an EU Recht hält, ist der Kampf dort schwer. Auf Twitter ist er chancenlos. Ich gebe weder meine Daten, noch meine Zeit, noch die Sicherheit meiner Freund:innen dafür her dort weiter zu sein.
Für Twitter hat Marina Weißband das mal sehr klug zusammengefasst und ich denke wir können das auch auf Meta ausdehnen:
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Sorry, @Franzi war schneller.
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I am so thankful for the existence of larpbook and it comes at the right time. Larpers are incredibly resilient people and the amount of skills accumulated should, in theory, be able to replace Facebook for all larp purposes. I for one will remain to be an advocate for any and all alternatives to meta that we need to get larpers together nationally and internationally!
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